Ernährung
Jedes fünfte Kind in der Schweiz ist übergewichtig, fünf Prozent gelten als krankhaft fettsüchtig. Seit den achtziger Jahren ist der Anteil der dicken Kinder um 50 Prozent gestiegen.
Übergewicht ist ein gesellschaftliches Problem
Die Gründe für Übergewicht bei Kindern sind vielschichtig. «In erster Linie ist Adipositas ein gesellschaftliches Problem», sagt Josef Laimbacher, Chefarzt für Jugendmedizin im Ostschweizer Kinderspital in St. Gallen und Präsident der Arbeitsgruppe Adipositas der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie in einem «Beobachter»-Artikel. «Bewegungsmangel und das Überangebot an kalorienreichen Nahrungsmitteln führen schon bei Kindern zu chronischem Übergewicht.»
Den Teufelskreis durchbrechen
Statt draussen herumzutoben, Ball zu spielen oder mit dem Seil zu hüpfen, sitzen die Kinder zu Hause vor dem Fernseher oder Computer und naschen fettige und süsse Sachen. Die Gefahr, dass Kinder in einen Teufelskreis geraten, ist gross: Weil sie sich wenig bewegen, nehmen sie zu, und weil sie zugenommen haben, bewegen sie sich weniger.
Das Fernsehen und Spielen vor dem Computer ist ein eigentlicher Dickmacher. Vor allem auch im Teenager-Alter. «Wer stundenlang vor dem Fernseher sitzt oder Computer-Games spielt, verbrennt keine Kalorien».
Eltern sind Vorbilder
Eltern haben grossen Einfluss darauf, ob ihre Kinder dick werden oder nicht. Doch auch in Familien, in denen Obst und Gemüse auf dem Speiseplan steht, ist nicht jedes Kind in seinem Essverhalten gleich. Das ältere Geschwister isst gern Salat oder Gemüse, das jüngere Kind mag es überhaupt nicht. In solchen Fällen kann man auch Alternativen anbieten – frisch gepresste Fruchtsäfte mögen die meisten Kinder. Auf den Speiseplan sollte einmal pro Woche auch Fisch gehören. Auch das altbekannte Sprichwort «ein Apfel am Tag hält den Doktor fern», gilt noch heute.
Rücksicht auf das Essverhalten des Kindes nehmen
Und wie sieht es mit dem Frühstück aus? Nicht alle Kinder mögen früh am Morgen bereits Müsli oder Brot essen. Auch bei Kindern gibt es wie bei Erwachsenen Morgen- oder Abendmenschen. Ersteren fällt es schwer, bereits nach dem Aufstehen etwas zu essen. Hier könnte das Trinken einer Milch als Alternative angeboten werden.